Was für ein außergewöhnlicher Thriller – undurchsichtige geheimnisvolle Charaktere, eine große atmosphärische, psychologische Dichte – eminente, subtile Details, die Dramatik der Handlung und die Milieubeschreibung – ich konnte den modrigen schalen Geruch in den schäbigen Hallen fast riechen – einfach großartiges Sinneskopfkino. Es geht um Grenzüberschreitungen, um die unbändige Lust an krankhaften Exzessen, um audiovisuelle sexualisierte Gewaltdarstellung und Schlimmeres. Ein Wespennest voller abnormer krankhafter Antagonisten, da tun sich Abgründe auf.
Immer wenn ich dachte, jetzt ist aber gut, jetzt müssen doch die Geheimnisse gelüftet und auch von den beiden Mädels erkannt werden, dass es hinter der schönen Fassade vor Hass brodelt, setzte Marion Krafzik noch mal nach. Die Geschichte ist temporeich, der Spannungsbogen bis zur letzten Seite sehr hoch. Immer passiert etwas unerwartet Neues, die Leserschaft findet kaum Zeit zum Luft holen.
Ein mitreißender, exzellent geschriebener Psychothriller mit starken Eindrücken und Sichtweisen von Tätern und Opfern – wie sie denken, was sie fühlen, warum sie so und nicht anders handeln. Nichts für zartbesaitete Nerven.
Ich empfehle den Thriller gerne weiter und wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche und spannungsgeladene Lesezeit.
Heidelinde Penndorf
(Oktober 2021)
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