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Das Henkerlächeln: Abrechnung mit einer untergehenden Gesellschaft - Johannes Henker Empfehlung

Johannes Henker gelingt mit „Das Henkerlächeln - eine schonungslose Abrechnung mit einer Gesellschaft“, die sich selbst in Bequemlichkeit und moralischer Selbstzufriedenheit ertränkt. Das Buch ist kein sanftes Trostpflaster, sondern ein scharfes Schlaglicht, das uns den Spiegel vorhält – der Henker vollstreckt seine Aussage ohne Erklärung, ohne Urteil, genauso unnachgiebig, wie Karl Kraus es in seinen scharfzüngigen Essays auf den Punkt gebracht hätte.

Henker nimmt uns mit durch dreizehn Kapitel, die wie Messerfiguren eines skalpellartigen Sezierens wirken: Demokratie als hohles Ritual, Bildung, die Wissen durch Haltung ersetzt, Medien, die nicht aufklären, sondern betreuen, Fortschritt, der sich nur noch in Tempo bemisst, und eine moralische Ersatzreligion, die echte Werte durch Empfindsamkeit und Konformität ersetzt. Dabei zeigt sich eine Gesellschaft in Haltung gefangen, die sich selbst lähmt und das Sprechen verlernt hat.

Was den Stil betrifft, erinnert mich Henker an Karl Kraus, nicht nur durch die sprachliche Präzision und die unbestechliche Kritik, sondern auch durch die moralische Schärfe und den Kampf gegen gesellschaftliche Heuchelei. Henker kanalisiert diese Tradition mit klarem Blick und beißender Ironie, ohne je in leichtfertigen Zynismus abzurutschen. Sein treffender Satz „Zynismus ist nur Wahrheit mit Haltungsschaden“ spiegelt dabei das ganze Dilemma unserer Zeit wider.

Für mich ist es ein Buch, das lange nachhallt und zur Selbstreflexion zwingt. Es macht deutlich, dass nicht das System versagt, sondern wir Menschen, wenn wir uns in Bequemlichkeit und Oberflächlichkeit verlieren. Dieses Werk lädt dazu ein, sich der eigenen Rolle bewusst zu werden und den Mut zu finden, aus der Haltungslosigkeit auszubrechen.

Es ist ein wütendes, kluges und letztlich notwendiges und sehr mutiges Buch – ein literarischer Weckruf, der unbequem ist, der weh tut und nicht ignoriert werden sollte. Ich empfehle das  Buch sehr gern weiter. Lesen Sie es, um zu verstehen, was in unserem Land passiert.

Heidelinde Penndorf

(November 2025)

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