Was für ein spannender und verwickelter zweiter Teil – die emotionale Luft oft zum Schneiden dick und der emotionale Rucksack der Freundinnen aus Jugendtagen und deren Anhang – ziemlich schwer, sodass sie kaum noch Luft zum Atmen haben. Das ist so viel Vergangenes, nicht aufgearbeitetes, was da schwelt und gärt, bis es dann knallt und überschäumt.
Missverständnisse, Verleugnung des eigenen Selbst, das einstudierte, routinierte Verhalten, über Jahre hinweg, bis zur Selbstverleugnung, das alles wird hinweggefegt, mit einem richtigen Knall, mit einem deftigen Gewitter. Und mittendrin die Hauptprotagonistin, die nicht mehr weiß, was richtig und falsch ist, die endlich die Wahrheit über ihre Kindheit erfährt und Begreifen und Verstehen lernt und einer Gefahr ins Auge sieht, die sie nicht hat kommen sehen. Ahnungslos ist sie da hineingerannt, kaum begreifend, dass die schmierige Übergriffigkeit eines menschlichen Wracks schon lange geplant war. Zum Glück ist da ein Retter aus Jugendtagen der das Schlimmste mit unabsehbaren Folgen verhindert. Durch dieses Ereignis werden endlich die dunklen Mysterien ins Licht gerückt.
Aussprachen, sich frei reden untereinander – reinen Tisch machen, verstehend die Vergangenheit akzeptieren und einen Neuanfang wagen und zögerlich die Liebe und das Leben neu leben. Doch dann ruft der Wolf das Rotkäppchen und sie reagiert. Wird sie auf Dauer den Verlockungen widerstehen und sich ihrer reinen, unbeschwerten Liebe hingeben können?
(Hinweisen möchte ich darauf, dass im Punkt Übergriffigkeit, Triggergefahr besteht.)
Ein spannender lesenswerter zweiter Teil, den ich auch sehr gerne weiterempfehle.
Heidelinde Penndorf
(Mai 2021)
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