Dieser kleine Lyrikband erstaunt. Bringt doch die Autorin Archimedes Konstante, die Kreiszahl Pi, in direkten Zusammenhang zu ihren Gedichten. Forscher sagen, dass ›Pi‹ nach dem Komma unendlich und die Zahlen zufällig verteilt seien. Theoretisch wäre jeder einzelne Buchstabe und jeder Text in ›Pi‹ nach der Kommastelle enthalten, da jeder Buchstabe mit Zahlen kodiert werden kann. Außerdem ist der Kreis auch ein Schutzsymbol, so die Autorin, und sein Zentrum stabil. Ihre Lyrik-Protagonistin die ›Prinzessin‹ ist das schöpferische Kreiszentrum und zeigt vielerlei Gesichter, Gefühle, Emotionen und das unterschiedliche TUN und WIRKEN von uns Menschen.
Die Autorin spiegelt unser Leben durch Pi-Prinzessinnen-Augen, geht auf diverse Alltagserlebnisse ein, schildert unseren Zwiespalt zur Natur, die wir lieben und doch uns schwertun mit deren Schutz, zeigt auf welch seelische Blessuren wir aus der Kindheit mit- und übernehmen, schildert auch unsere Wegwerf-Konsumgesellschaft – immer besser, immer schneller, immer weiter – und wie wir uns oft im Kreise unseres Denkens verlieren, ohne zu handeln und zu verändern. Ich gestehe, dass ich das Büchlein mehrmals gelesen habe, um die Wichtigkeit in Gänze zu sehen. Bemerkenswert, was Christine Keller in diese Prinzessinnenleichtigkeit alles hineingepackt hat.
Ich empfehle diesen Lyrikband sehr gerne weiter.
Heidelinde Penndorf
(April 2021)
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