Kurze Inhaltsangabe Klappentext:
»Unus pro omnibus» steht auf der Garage des ermordeten Tierarztes. »Einer für alle» – wer ist alle? Für wen sollte er sterben?
Als dann auch noch eine Pharmavertreterin für Tiermedikamente verschwindet, zeigt alles in dieselbe Richtung. Ist der Konflikt zwischen Schweinezüchtern und Tourismusbranche eskaliert? Hat die Initiative „Nachbarschaft gegen Massenmastbetriebe“ ernst gemacht mit ihren Drohungen?
Wie passt der Wirtschaftspolitiker Gerd Schrötter ins Bild, der angekündigt hat, in Husum seinen Jahresurlaub zu verbringen?
Und was hat das Ganze mit der Ausstellung über die Pest und die Cholera in Nordfriesland zu tun, die Sebastians Frau Saskia gerade betreut?
Rezension
Mordermittlungen im Dunstkreis der Massentierhaltung, so richtig gesellschaftskritisch kommt dieser Nordfriesenkrimi daher.
Die Autorin führt ihre Leserschaft an die verfilzten korrupten Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik heran. Durchleuchtet die Auswirkungen der Massentierhaltung, hier explizit der Schweinemastanlagen.
Und sie spricht Klartext im Bereich des exzessiven Einsatzes von Antibiotika beim Nutztier und verweist eindringlich auf die entstehenden Gefahren und Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen.
Isabel Aigen wirkt diese Informationen ziemlich geschickt in eine spannende lebendige und sehr blutige Handlung ein. Nachdenklich hat mich zudem der extreme Fanatismus so mancher Tierretter und Tierschützer, der in der Handlung gezeichnet ist, zurückgelassen. Die Handlung des Krimis hat einen sehr realistischen beängstigenden Hintergrund.
»Pest und Cholera« ist ein spannender sehr gut recherchierter gesellschaftskritischer Krimi, lebensnah und lebendig erzählt und mit gut gezeichneten Protagonisten. Die raue schöne Natur Nordfrieslands ist ein gut gewählter Kontrast zu den evidenten Konflikt- und Grenzsituationen der Masssentierhaltung.
Ich empfehle das Buch sehr gern.
Heidelinde Penndorf
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