Das Buch ist mehr als ein Thriller – es ist eine berührende Reise in die Tiefe unserer Seele. Diese Geschichte hat mich tief berührt und in eine Welt geführt, die weit über die Grenzen eines gewöhnlichen Thrillers hinausgeht. Was zunächst wie ein klassisches Krimi-Setting in New York beginnt, entfaltet sich bald zu einer vielschichtigen Reise, die mich selbst zum Nachdenken gebracht hat.
Owen Doyle, der Ermittler, wird nach einer schweren Verletzung in eine Realität katapultiert, die zugleich surreal und erschreckend real wirkt. Eden ist kein gewöhnlicher Ort – vielmehr ist es ein Spiegel menschlicher Sehnsüchte, innerer Fragen und Kämpfe. Hier nimmt der uralte Konflikt zwischen Gut und Böse Gestalt an, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen der dunklen Seite der Macht und einer unerwartet aufleuchtenden Menschlichkeit.
Am meisten haben mich die stilleren, nach innen gerichteten Momente berührt: die Fragen nach dem Leben nach dem Tod, nach der Seele, die weiterlebt, nach dem Sinn unseres Daseins. Eden öffnet Zwischenräume, in denen man Seelen spürt, die zwischen Tod und Leben verweilen. Genau dort liegt für mich die eigentliche Stärke dieses Buches – in der berührenden Auseinandersetzung mit dem, wonach wir Menschen uns sehnen: nach Frieden, Liebe und einem heilen Miteinander.
Gleichzeitig zeigt die Geschichte auf, wie zerbrechlich wir sind, wie sehr wir mit unseren Schwächen ringen, und dass es immer auch um die Entscheidungen geht, die wir treffen – für uns selbst und miteinander.
Der Stil von Marvin Roth ist kraftvoll und bildreich. Seine Metaphern entfalten eine Tiefe, die bis unter die Haut geht. Immer wieder hat sich beim Lesen dieses Gefühl eingestellt, einer modernen Sage zu begegnen – fast wie in den alten Erzählungen um Siegfried. Ein großes Drama aus Schmerz, Kampf, Verzweiflung und doch von einem Hoffnungsschimmer getragen, der durch jede noch so dunkle Szene dringt.
Für mich ist „Eden“ weit mehr als ein Roman voller Spannung. Es ist eine Geschichte, die unsere Wirklichkeit berührt, unsere Verletzlichkeit zeigt und dennoch ein Hoffnungslicht entzündet. Ein Buch, das nachhallt – voller Gänsehaut, voller Emotion, und eines, welches ich unbedingt weiterempfehlen möchte.
Heidelinde Penndorf
(September 2025)
Klick zum Kauf des Taschenbuchs