Es ist wieder IrishCrime-Time. Die Kriminalgeschichten des pensionierten Richters Dietmar Cuntz sind immer etwas anders. Sie führen nicht nur zu den ungewöhnlichsten Tathergängen, sondern zeigen auch die vielfältigsten zwischenmenschlichen Beziehungen, die Psyche, Bedürfnisse, Emotionen, Denkmuster und Verflechtungen der Ermittler, Täter und Zeugen auf. So entstehen viele Täter/Opfer, Zeugen- und Ermittlerprofile, die im gewissen Maße Charakterstudien gleichen.
Der Titel Tiefklang assoziiert Musik, die die Leserschaft im Buch begleitet und gleichzeitig auch eine Neuorientierung der professionellen Ermittler und der ehemaligen Versicherungsagentin Ruth, die sich in die Ermittlungen einmischt. Dieser Krimi fängt ganz gemächlich an und steigert sich über das Crescendo hinaus zu einem aufweckenden Paukenschlag und einem Ende, welches gleichzeitig einen Ermittlungserfolg und eine Niederlage beinhaltet.
Auf den letzten Seiten der Story wird es psychisch noch einmal sehr emotional. Die Thematik des Freitods steht im Raum, wird anhand einer lebensmüden Protagonistin geschildert, die dem Thema mit einigen kurzen Sätzen eine wichtige persönliche Präsenz verleihen und nachdenklich macht, auch über die gesetzlichen Gegebenheiten unseres Landes.
Das Buch hat mir eine spannende und interessante Lesezeit geschenkt. Gern empfehle ich auch dieses IrishCrime-Buch der Leserschaft weiter.
Heidelinde Penndorf
(Mai 2023)
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