Kurze Inhaltsangabe Klappentext:
Ein Buch über Liebe, Abenteuer, Aussteiger und ein alternatives Leben auf der Sonneninsel Kreta. Die historische Entwicklung Kretas, Mythen & Naturbeschreibungen sind Teil der Story! Entdecke Kretas ursprüngliches Gesicht, abseits des Massentourismus. Lisa Michaelis` Liebe zu der Insel Kreta hat sie dazu veranlasst dieses Buch zu schreiben und die historische Entwicklung Kretas, bildhafte Naturbeschreibungen und kretische Mythen in die Geschichte einfließen zu lassen.
Rezension
»Licht über Kreta« ist eine wundervolle Liebeserklärung an die größte griechische Insel. Geradezu bildhaft, liebevoll und lebendig kommen die Beschreibungen der einzigartigen Landschaft, der Natur und des besonderen Klimas daher. Kopfkino par excellence. Eine Insel zum Verlieben und auf welcher die Wurzeln der Liebe zu weilen scheinen.
So ist es kein Wunder, dass die Hauptprotagonistin, die deutsche Urlauberin Linda, sich in Hali, einen Einheimischen verliebt – eine Liebe, durch die diese zwei Menschen immer verbunden sein werden, seelentief und innig. Und doch haben beide ziemlich große Hürden zu meistern, bis sie für immer zueinander finden.
Eindringlich schildert Lisa Michaelis die sozialen und mentalen Unterschiede, die zwischen beiden stehen. Wir erhalten einen Einblick in eine ganz andere gelassenere Mentalität und erfahren durch bestimmte Verhaltenssituationen Halis, wie tief verwurzelt das Alpha-Tier im griechischen Manne ist – anerzogen und weitergegeben – über Generationen hinweg.
Die Autorin streift auch die wirtschaftlichen Verhältnisse Griechenlands, auch des Landes lasche Gerichtsbarkeit, schildert die Auswirkungen des Drogenhandels und die ziemlich krassen Verhältnisse der überfüllten Gefängnisse.
Tragend für einen Riss in der Beziehung sind unter anderem die schlimmen Kindheitserlebnisse Lindas. Hinzukommt dass sie, als sie nach Deutschland zurückkehrt, in ihrer Gutmütigkeit ausgenutzt und als Frau gedemütigt und entwürdigt wird. Das verschweigt sie ihrem griechischen Geliebten Hali.
Beide Hauptprotagonisten gehen durch ein tiefes Tal seelischen Leids, ehe sie wieder zueinander finden.
Brillant und sehr gut gelungen sind die Einflechtungen der griechischen Mythologie, Goethes »Mignon«, seine Römische Elegien und Venezianische Epigramme, die sich in die Handlung wie selbstverständlich einschmiegen.
Bedrückend empfunden habe ich die Schilderungen der historischen Geschichte Kretas – immer unterjocht und ausgebeutet – daran hat sich bis heute nichts geändert.
Lisa Michaelis schreibt sehr lebendig und verblüffend bildhaft. Ein faszinierender Roman über Land und Leute Kretas, verbunden mit einer erschütternd tiefen Liebe. Ich empfehle das Buch sehr gern!
Heidelinde Penndorf