Das Debüt des Autors Olaf Viehmann ist bemerkenswert gut. Total gefangen genommen haben mich die zwei Zeitebenen des Buchs.
Über einen fiktiven entdeckten Kriminalfall der Gegenwart, dessen Auflösung in der Vergangenheit zu finden ist, führt der Autor uns in Zeitabschnitten und auch mithilfe einer hypothetischen Familienchronik, durch einen interessantesten hervorragend recherchierten geschichtlichen Diskurs, beginnend im Jahr 1865 in der preußischen Provinz Westfalen bis ins Jahr 1956.
Er streift den Deutsch-Französischen Krieg, die Reichsgründung, die politische Entwicklung Deutschlands, zeigt anhand der wissenschaftlich technischen Revolution des frühen 19. Jahrhunderts auf, welch Entwicklungsreichtum sich in Deutschland bewegte. Geht auch auf die ersten sozialen Errungenschaften der damaligen Arbeiterschaft ein und wie vieles durch zwei Weltkriege wieder zunichtegemacht wurde. Beide Male, war ein totaler Neuanfang vonnöten. Mittendrin, in diesem interessanten geschichtlichen Diskurs, eine Familiengeschichte, mit so manchen Rätseln, die bis zum fiktiven Verbrechen in die Gegenwart führt.
Ein wirklich interessanter und Wissens-vermittelnder Plot, mit sehr gut gezeichneten Charakteren. Ein Mini-Geschichtsbuch in einem Kriminalfall verpackt. Chapeau Olaf Viehmann! Vielen Dank für die kurzweilige interessante Lesezeit.
Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, es ist exzellent geschrieben, spannend und mit geschichtlichen Fakten angereichert.
Heidelinde Penndorf
(August 2021)
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