Das Buch erzählt eine Familiensaga, die auf historischen Tatsachen beruht. Ein Dokument und ein edler Ring belegen, dass die Mutter der Hauptprotagonistin eine direkte Nachfahrin von Johann Sebastian Bach ist. Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund der 1930er Jahre in Bayern und der Landeshauptstadt München, was spannende Themen für eine lebendige Erzählung bietet.
Zwei Großfamilien stehen im Mittelpunkt, die durch die Heirat der beiden Hauptcharaktere zu einer Familie werden. Diese Familien unterstützen sich gegenseitig in Zeiten der Angst und Not, die sich während dieser Epoche ausbreiten.
Die Leserinnen und Leser begleiten den Aufstieg Adolf Hitlers, die Gründung der Hitlerjugend, die ersten Übergriffe der SA auf Juden, sowie die Bedrohung, die auf Bayern und seine Bewohner zukommt, wenn sie weiterhin Umgang mit Juden pflegen. Die Autorin beschreibt eindrücklich den 30. Januar 1933, als Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannte, und die daraus resultierende innere Angst derjenigen, die diesem Regime kritisch gegenüberstanden.
Am Rande der Handlung spiegeln sich die Bücherverbrennung in München, die Gründung des Konzentrationslagers Dachau und die ersten Olympischen Spiele unter Hitlers Regime in Berlin wider. Der historisch gesetzte Welten-Punkt kommt am 1. September 1939 mit der Kriegserklärung an Polen, wodurch sich das Leben für viele Menschen, nicht nur in Bayern, grundlegend verändert – auch für die kleine Familie der beiden Hauptprotagonisten.
Die Geschichte ist ein wenig langatmig und doch sehr lesenswert. Ich empfehle das Buch sehr gern der Leserschaft weiter.
Heidelinde Penndorf
(September 2024)
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