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Mensch, Junge - Helena Baum Empfehlung

Intensiv, berührend, mitfühlend, stark – das Buch ist eine emotionale Wucht. Mittendrin im Leben einer Familie – von einem Tag auf den anderen ist alles anders, im vielfachen Sinn. Elternprobleme, die sich auf das Geschwisterpaar auswirken. Sie zwölf Jahre und er vierzehn Jahre. Beide tragen plötzlich die Verantwortung für alles – für die Versorgung und Betreuung der kleinen Zwillinge, den Einkauf, die Organisation des Familienlebens und die Schule. Keine Freizeit mehr, Überforderung pur.

Und dann ist da noch, dass seine Schwester nicht mehr allein schlafen mag, weil sie den inneren psychischen Stress, wegen ihrer Eltern kaum aushält. Bei Simon fühlt sie sich geborgen. Er wollte nie, dass seine Schwester bei ihm schläft, brachte es aufgrund der angestrengten Familiensituation aber nicht fertig, sie wegzuschicken. Simons erwachte Sexualität, seine sexuellen Fantasien, sein erstes Verliebtsein werden zum Problem für beide. Dazu kommt das Kiffen, der Rausch und es passiert, was nicht passieren sollte und nicht sein darf. Nein, kein Inzest, sondern Träume, die abgleiten, die übergriffig werden, ohne dass er sich dessen richtig bewusst wird.

Bis seine Schwester es durch ihre Freundin öffentlich macht. Und Simon wird abgestempelt, auch durch seine Eltern, die sich nicht einmal hinterfragen, wie es dazu kommen konnte, sondern weiter mit sich selbst beschäftigt sind. Verantwortungslos.

Alle Schuld liegt bei ihm, so sehen es fast alle. Und jahrelang gehört Simon nicht mehr dazu, ist außen vor, ausgegliedert, lebt in einer Einrichtung, später in einer WG, bricht mit seinem bisherigen Leben und macht eine Entwicklung durch, die schmerzhaft ist, mit vielen tiefen Tälern – eine Reise, die ihn manchmal zu brechen droht, eine Reise zu seinem ICH, mit zwei stabilen Wegbegleitern.

Und am Ende dieser Wegstrecke steht ein Abschied, eine innige Liebe und eine Versöhnung. Ein echter feinfühliger Helena Baum Roman – nur sie fast solche Themen so an, dass man die ganze Gefühlsskala rauf und runter erlebt – fassungslos, wütend, bis hin zur Traurigkeit und einem warmen innigen Gefühl.

Heidelinde Penndorf

(Januar 2023)

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