Die Krimis der Autorin Eva-Maria Silber sind immer besonders, weil die Autorin authentische Kriminalfälle als Background ihrer Bücher heranzieht.
Die Leserinnen und Leser werden in eine atmosphärisch dichte, wissensvermittelnde, interessante, facettenreiche, sehr spannende und lebendig Handlung hineingezogen. Sie erleben vielschichtig gezeichnete Charaktere, die in sich und untereinander einige Reibungs- und Knackpunkte haben. Psychologisch beeindruckend ist auch die aufschlussreiche Beschreibung des neu zusammengestellten Ermittlerteams an einem neuen Tatort. Es menschelt gewaltig unter den Kolleginnen und Kollegen.
Fünf Menschen wurden ermordet und der Kreis der Verdächtigen: die liebe Verwandtschaft und ihr Anhang. Und alle möchten ihre ermordete, gut situierte Verwandtschaft beerben.
Die Autorin ermöglicht uns einen Einblick in verschiedene soziale Milieus und Persönlichkeiten. Es sind beeindruckende psychologische gut gezeichnete Verdächtigen-Porträts, die Eva -Maria Silber den handelnden Personen zugeordnet hat. Wir lernen sehr unsichere Menschentypen kennen, welche sich bislang nicht gefunden haben und schlingernd durch ihr Leben gehen, nicht gewillt, sich positiv zu entwickeln. Und dann ist da noch ein Fanatiker, der sich gedanklich verrannt hat und mit missionarischer Eifer, sein soziales Umfeld von seinen Gedankengängen überzeugen will. Gefährlich.
Die Ermittlungsarbeit dieses Kriminalfalls, gestaltet sich wie kompliziertes Puzzlespiel, und wer dann letztlich wirklich des fünffachen Mordes überführt wird, hat mich vollkommen überrascht.
Der Autorin ist es mit dem Plot auch eindrucksvoll gelungen, Aufmerksamkeit für das Thema der Waldbrände zu schaffen.
Ich habe sehr viel an Wissen dazu gewonnen. Wenn Waldbrände gelöscht scheinen, besteht durch Hohlräume unter der Erde, die Gefahr, dass Feuer unterirdisch weiter schwelen und an anderer Stelle wieder nach oben dringt und neue Brände entfacht. Anschaulich vermittelt Eva-Maria Silber während der Schilderung der Ermittlungsarbeiten, wie gefährlich das für Mensch und Tier werden kann.
Am Ende der Handlung wird die Leserschaft mit einem psychisch dichten Cliffhanger zurückgelassen, der sowohl erschreckt als auch die Erwartung weckt, dass es einen zweiten Teil des neuen Ermittlerteams geben wird.
Diesen Krimi sollte man gelesen haben, er beschert der Leserschaft eine abwechslungsreiche und spannungsgeladene Lesezeit.
Sehr gern empfehle ich das Buch der Leserschaft weiter.
Heidelinde Penndorf
(September 2023)
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